Umnutzung Scheune Wartrain

Transformation

Hünenberg, Wart
2021 – 2024
Wohnen
Umnutzung/Umbau
Korporation Hünenberg

Das Gebäudeensemble Wartrain im Ortsbild Wart in Hünenberg besteht aus einem markanten Wohnhaus, einem Waschhaus und der denkmalgeschützten Scheune aus dem Jahr 1830. Die Korporation Hünenberg erkannte die Bedeutung und das Potenzial dieser historischen Gebäudegruppe neben dem Lindenplatz, welcher ehemals als Gerichtsplatz diente, und verfolgte den Wunsch nach einer Umnutzung der Scheune in ein Wohnhaus.

Die Scheune mit dem langgestreckten Satteldach besteht aus Stall, Trotte und Tenne, welche zu unterschiedlichen Zeiten erbaut und dem Terrain folgend auf unterschiedliche Höhen gestellt wurden. Die räumlichen Charaktereigenschaften dieser Nutzräume sind auch heute noch ablesbar, insbesondere an den heute verglasten grossen Einfahrtstore der Tennen, den Futterluken und den Anbinderingen für das Vieh. Die Fenster mit ihren Klappläden und Tore sind heute noch exakt an der Stelle, an welcher sich die funktionalen Öffnungen ursprünglich befanden.
Die zwei Wohnungen sind vertikal getrennt und berücksichtigen die bestehenden Gebäudesegmente. Im Erdgeschoss werden die Abstufungen der Böden beibehalten und die in der Tenne vorgefundenen Sandsteinplatten als Bodenbelag wieder eingesetzt. Auch die noch wiederverwendbare alte Holzschalung wurde für die gedeckten Fassadenbereiche wieder eingesetzt. Die wenigen neuen Räume werden als ablesbare Zellen in den Scheunenräumen platziert. Die Treppen verbinden bewusst materialisiert die verschiedenen inneren Bodenniveaus miteinander, sodass man durch diese hindurchblicken kann und die Grundstruktur erkennbar bleibt.

Lehm, Nadelholz und mineralische Oberflächen … die eingesetzten Materialien entsprechen der Bautypologie und die abgetönten Farben mit den ausgewählten und hochwertigen Leuchten schaffen eine ansprechende Atmosphäre in den grosszügigen Räumen.

Der nicht originale Garagen-Anbau mit Pultdach wird ersetzt.
Dank der neuen Hofgestaltung mit dem Landschaftsarchitekt Benedikt Stähli schaffen wir einen verkehrsfreien Hof im Ensemble. Die naturnahe Gestaltung und das standorttypische Vegetationskonzept mit Wiesenflächen, Blütenstauden und hochstämmigen Bäumen betont die Einbettung der historischen Gruppe in die offene Landschaft.

Am Wohnhaus wurde eine vor Jahrzehnten angebrachte Fassadenverkleidungen entfernt und ein Dämmputz, als Grundlage des neuen mineralischen Putzes, für den optimalen Erhalt des darunter liegenden Riegelbaus angebracht. Gleichzeitig wurden auch die Fenstergewände und die Oberfläche der Dachschalung erneuert. Das neue Farbkonzept des Wohnhauses und Waschhauses berücksichtigen nun wieder die regionalen Gebäudetypologien und zeigen entsprechend der Hierarchie eine leichte Abstufung in der Helligkeit.

Das Ensemble mit Hof zeigt nach vielen Jahren nun wieder in seine ganze Qualität und Eigenständigkeit und wird dank der Umnutzung der Scheune wieder belebt.